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Da Georg

Mia die Feder > Ois davor

Das Brautpaar

Nun, die Brüder sind beim Militär. Hier hat sich Xaver (mal wieder ein Rothaariger),  mit
einem Kameraden angefreundet.
Er ist  Franke, ist ein aufrechter, korrekter Mann, fünfundzwanzig Jahre alt.
Aber er hat ein Faible - er schwärmt für rothaarige Frauen.
"Ich habe eine Schwester, die noch ledig ist und rote Haare hat," meint Xaver.
Er weiß, dass seine Schwester für einen galanten, eleganten gut aussehenden, mit mehreren Abzeichen dekoriertes "Hohes Tier" beim Militär schwärmt. Er weiß aber auch, dass Theres
diesen Traum begraben muss, den  der  Angeschwärmte schwärmt nicht zurück.
Also kommt der Georg mal mit zu Besuch zu Xavers  Familie.
Trotz seiner Militärkleidung schaut er gepflegt aus. Sein dunkelbraunes, leicht lockiges  
Haar ist mit einem akkuraten Linksscheitel gebändigt, sein Schnurrbart  frisch aufgezwirbelt,
seine Uniform sitzt korrekt und seine Stiefel sind auf Hochglanz gewichst und poliert.
Er kann sich benehmen und er spricht ruhig und gelassen.
Obwohl er etwas kleiner ist, als Theresia, kann man sagen, eine passable Erscheinung.
Als er Theresia sieht, ist er sofort davon überzeugt, dass dies seine Traumfrau ist.
Auch sie ist schön angezogen. Dies kommt nicht daher, dass sie viel Geld hat, aber sie kann
einfach immer was aus sich machen.
Sie achtet sehr auf ihr Äußeres. Da gibt es keine zerknitterte Kleidung, keine schmutzige
Schürze keine Farben, die nicht zueinander passen. Zu hause in der Familie wird sie daher  
"die Feine" genannt.
Georg ist von der fünf Jahre jüngeren Theres ganz angetan.
Auch ihr gefällt Georg..  Es ist zwar nicht die große Schwärmerei, aber sie  weiß, dass sie mit
ihm einen zuverlässigen, treuen Ehemann haben wird.
Jetzt in diesen unglücklichen Kriegsjahren muss man so etwas doppelt schätzen.
Es ist Krieg, man hält nicht so viel von langen Verlobungszeiten.
1917 wird geheiratet.

Das Ehepaar

Georg, als tüchtiger, fleißiger Schlosser bekannt, bekommt eine Anstellung bei der
Reichsbahn und wird am Ingolstädter Nordbahnhof  eingesetzt.
Außerdem wird ihm dort noch eine große Dienstwohnung gestellt.
Er und Theres führen eine glückliche Ehe. Georg erfüllt seiner Theres  jeden Wunsch,
dessen Erfüllung in seiner Macht steht und was in den schlechten Zeiten möglich ist.
Sie wünscht sich eine Nähmaschine. Sie darf sich eine bestellen.
Eine schöne, zierliche "Singer" soll es sein, die zu den Möbeln passt.
Endlich kommt der Tag und die Maschine wird geliefert.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       
Theres ist entsetzt. Es ist nicht das gewünschte Modell, sondern eine robuste "Pfaff".
Sie will die Maschine nicht nehmen, aber es gibt keine andere.
Der Händler meint: "Glauben Sie mir, Sie werden sich noch dankbar an mich erinnern und
froh sein, diese Maschine zu haben."
Wirklich, im späteren Leben dankt sie Gott tausend Mal für diese Maschine.

Theres ist schwanger; sie freuen sich auf  das Kind.
Theres merkt, dass Georg sie auf Händen trägt und ihre Launen in Kauf nimmt.
Doch manchmal ist sie nicht zu bremsen. Es geht so weit, dass sie bei einer kleinen Auseinandersetzung auf Georg losgeht. Sie will ihm eine Watsche geben.
Er fängt ihre Hand ab und  drückt sie auf einen Stuhl. Sein Blick ist bitterböse.
"Theres, ich sag es dir im Guten! Erlaub dir so etwas nicht wieder. Glaub mir, ich schlag
zurück!"  Dann wendet er sich ab und verlässt das Zimmer.
Theres merkt sich die Warnung, sie nimmt ihre Grenzen wahr.



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